
Papier-Lexikon
Hier haben wir für Sie Erklärungen zu den wichtigsten Fachbegriffen im Papierbereich zusammengefasst.
A-L | M-S | T-Z |
Grammatur | Oberflächen von Papier | Volumen |
Laufrichtung | Opazität | WFC (wood free coated) |
WFU (wood free uncoated) |
Laufrichtung
Bei maschinell hergestellten Papieren liegen die Fasern des Papierrohstoffs vorwiegend in der Laufrichtung der Papierbahn. Je nachdem, wie die Bogen aus der Papierbahn herausgeschnitten werden, liegen die Fasern parallel zur Längeren oder zur kürzeren Bogenseite.
Um die Laufrichtung eines Papierbogens zu kennzeichnen, bedient man sich der Ausdrücke Schmalbahn (SB) und Breitbahn (BB). Normalerweise ist auf den Papierpackungen die Laufrichtung mit einem Pfeil bezeichnet.
Die Laufrichtung eines Papieres ist sowohl für den Druck als auch für die Weiterverarbeitung wie Falzen, Rillen, Klebebindung u.ä. bedeutsam. Bei der Produktion ordnen sich die Papierfasern in jener Richtung an, in der das Papier die Papiermaschine durchläuft (= Laufrichtung).
Je nach Ausrichtung der Fasern im Blatt oder Bogen spricht man von
- Schmalbahn (= Fasern laufen parallel zur langen Seite): Bezeichnung: 70 x 100 SB
- Breitbahn (= Fasern laufen parallel zur kurzen Seite): Bezeichnung 100 x 70 BB
Der Papierglanz ist einer der visuellen Eindrücke die man erhält, wenn man auf eine Papieroberfläche blickt.
- Papier wirkt glänzend, wenn der Großteil des auftreffenden Lichtes direkt reflektiert wird.
- Papier wirkt matt, wenn ein Großteil des Lichtes diffus reflektiert wird.
Diesem Prinzip entsprechend funktioniert die standardisierte Glanzmessung von Papier.
Das Messgerät verfügt über einen Lichtgeber und einen Detektor. Eine Normlichtquelle im Eintrittswinkel (z.B.: 75 %) gibt Licht auf das Testobjekt ab. Gemessen wird die reflektierte Lichtmenge im gleichen Austrittswinkel. Die vom Detektor aufgenommene Lichtmenge wird in Prozent zur abgegeben Lichtmenge angegeben und gibt eine schlüssige Aussage über den Glanz eines Substrates.
Bekannte Messverfahren sind Lehmann und Taber.
Typische Glanz-Werte:
Qualität | Glanz bei 75° |
---|---|
ungestrichenes Papier | 4-6 |
matt gestrichenes Papier | 10-30 |
silk gestrichenes Papier | 25-50 |
kunstgestrichenes Papier | 65-86 |
Für die Bestimmung der Glätte bzw. Rauigkeit einer Oberfläche gibt es verschiedene Messmethoden.
Die in Europa bekanntesten Methoden sind BEKK, BENDTSEN und PARKER Printsurf (PPS).
Die drei Verfahren messen einen Luftstrom, der zwischen einer Blende und der Substratoberfläche durchströmt.
- Das Verfahren nach BEKK (sec) wird hauptsächlich für die Messung von glatten und gestrichenen Papieren angewendet. Je mehr Zeit die genormte Luftmenge benötigt, um zwischen Papier und Blende zu entweichen, desto glatter ist das Papier.
- Das Verfahren nach BENDTSEN wird für raue Oberflächen und Naturpapiere angewendet.Hier wird Luft durch einen Spalt zwischen Papier und einen Messring gepresst. Maßeinheit ist die entwichene Luft (ml) innerhalb einer Minute. Je höher der Wert, desto rauer ist das Papier.
- Auch bei PARKER Printsurf (PPS) wird ein Luftstrom zwischen Substrat und einen Messring gepresst. Hier gilt: je geringer der Messwert, desto glatter ist das Papier.
Vergleichende Analysen von Papieren sollten immer mit einer Messmethode durchgeführt werden.
Opaziät
Die Opazität von Papier beschreibt wie durchscheinend oder durchsichtig ein Blatt Papier ist - sprich wieviel Licht durch ein Blatt durchdringen kann. Eine hohe Opazität bedeutet, dass das Papier nicht sehr durchsichtig ist und der Druck auf der Seite gut lesbar ist, ohne dass die Markierungen von der anderen Seite ablenken. Die Opazität eines Papieres ist somit vor allem dann wichtig, wenn es beidseitig bedruckt wird.
Die Opazität eines Papieres wird nach der ISO Norm 2471 gemessen und in % angegeben. Bei einer Lichtundurchlässigkeit von 100 Prozent ist das Papier opak / blickdicht. Ein Bogen Papier mit einer Lichtdurchlässigkeit von einem Prozent hat demnach eine Opazität von 99 %.